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Blitzen - mit Aufhellblitz, indirekt, mit langer Verschlusszeit, weiter weg oder wärmeres Blitzlicht

Beim blitzen kann man viel falsch machen, aber auch viel richtig. Falsch, oder zumindest unschön,  wäre es, wenn Sie z. B. für ein stimmungsvolles Portrait den Kamerablitz mit voller Leistung mitten ins Gesicht des Porträtierten abfeuern würden. Solche Bilder werden flach und man sieht harte Schatten hinter dem Kopf. Hier einige Tipps für bessere Blitzfotos.

Aufhellblitzen

Setzen Sie den Blitz auch draußen in der hellen Sonne ein! Was zunächst unsinnig klingt, machen Profis immer. Denn der Blitz (Aufhellblitz) hellt die durch hartes Sonnenlicht verursachten Schatten auf und bringt Struktur und Farbe in Schattenpartien. Regeln Sie diese Technik die Blitzleistung um ein bis zwei Stufen herunter, damit der Blitz nicht zu dominant wird. Sollten die Verschlusszeiten kürzer als die Blitzsynchronzeit (1/250 sek) sein, muss der Blitz die High-Speed-Synchronisation beherrschen. Was das ist und ob Ihr Blitz hier mitspielt, erfahren Sie in Ihrem Kamera- oder Blitz-Handbuch.

Wenn möglich indirekt blitzen

Wenn Sie in Innenräumen blitzen, sollten Sie für weichere Ausleuchtung einen Aufsteckblitz verwenden, den man schwenken oder hochklappen kann. So lässt sich indirekt gegen eine Wand oder die nicht zu hohe (weiße!) Decke blitzen, um das ansonsten harte Blitzlicht zu streuen und die Lichtstimmung weicher zu gestalten.

Lange Verschlusszeiten für mehr Umgebungslicht

Können Sie Verschlusszeit und Blende Ihrer Kamera manuell einstellen, fotografieren Sie in dunklen Räumen mit einer längeren Verschlusszeit von z. B. 1/30 Sek. Dadurch wird die Mischung aus Blitzlicht und vorhandenem Licht ausgewogener und die Fotos wirken natürlicher. Falls Sie mit noch kürzeren Verschlusszeiten arbeiten möchten, um das vorhandene Licht weiter zu betonen, benötigen Sie ein Stativ und das Motiv darf sich nicht bewegen, damit die Bilder nicht verwackeln.

Mit Blitz weiter weg

Fotografieren Sie in schlecht beleuchteten Innenräumen nie in unmittelbarer Nähe zum Motiv mit Blitz. Das Motiv würde vom Blitz kräftig ausgeleuchtet, während schon der unmittelbarer Hintergrund im Dunkeln verschwindet. Man spricht hier vom Tunneleffekt. Vermeiden lässt sich der Effekt, wenn Sie ein Paar Schritte zurückgehen und mit etwas längerer Brennweite fotografieren.

Wärmeres Blitzlicht

Die Lichtfarbe von Blitzgeräten ist üblicherweise ziemlich kühl. Verwenden Sie einen Aufsteckblitz, lässt sich das Licht etwas wärmer gestalten, wenn Sie eine transparente orangefarbene Filterfolie vor das Blitzgerät kleben. Um Fachhandel gibt es für die meisten Blitzgeräte auch Filter zum Aufstecken, die das Licht wärmer machen.

 

© Text Christian Haasz

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